Die Vermarktung
Vom Rind zum allerfeinsten Gourmet-Rindfleisch
Mittlerweile gehen unsere Rinder alle in die Direktvermarktung, es werden keine Tiere an dezentrale Schlachthöfe abgegeben. Wir bringen die Rinder selbst zum ca. 7 km entfernten EU-Zertifizierten Bio-Schlacht und Zerlegebetrieb nach Schmidtstadt bei Hirschbach, den unser Sohn Felix seit Februar betreibt. Felix schlachtet die Tiere und verarbeitet das Fleisch zusammen mit seinem Schwiegervater Walter Brunner, d.h. es kommt kein Stress auf, weil sie uns kennen und wir sehr ruhig und schonend mit ihnen umgehen. Der Transport ist kein Problem, weil sie schon mehrmals verladen und gefahren wurden. Bis sie spüren, dass etwas anders ist, sind sie eigentlich schon tot. Die Rinderviertel hängen dann 10 bis 12 Tage im Kühlhaus ab.
Für die Zukunft würden wir uns wünschen, dass wir die Tiere am Stall oder auf der Weide mit einem gezielten Kugel-Schuss töten könnten, leider ist diese sehr schonende Methode nur bei ganzjähriger Freilandhaltung und mit hohem zusätzlichen Aufwand erlaubt.
Verkauf
Wenn der Fleisch-Abholtermin feststeht, werden unsere Kunden von Jana informiert, sie können dann ihre Bestelfotmulare schicken. Formulare herunterladen ==> Fleisch und Innereien und Spezialitäten. Das Fleisch eines Rindes reicht für ca. 10 – 15 Besteller. Meist gibt es eine Warteliste von der vorhergehenden Schlachtung, die Kunden der Warteliste stehen dann ganz vorne, weitere Kunden werden nach Bestelleingang gelistet. Das Fleisch wird entsprechend aufgeteilt, wenn Teilstücke nicht reichen, kann es schon mal vorkommen, dass einzelne Kunden nicht ihre komplette Bestellung bekommen.
Dazu ein Hinweis vom Metzger zu Gewichts- und Mengenabweichungen
Jedes Tier ist einmalig und hat nur einen Rücken und vier Beine. Du kaufst ein Naturprodukt, bei dem es – je nach Rind und Cut – zu Abweichungen vom angegebenen Gewicht kommen kann. Manche Stücke sind auch nur ein- oder zweimal vorhanden.
Nach dem Zerlegen und Portionieren wird das Fleisch mit einem Kühlanhänger nach Vorra gefahren und kann dann bei uns am Hof abgeholt werden. Die Kühlkette ist somit immer gewährleistet.
Von September bis Mai gibt es unser Fleisch. In den Sommermonaten von Juni bis August macht die Direktvermarktung Pause.
Wir haben uns der traditionellen Ganztiernutzung verschrieben, vom Kopf bis zum Schwanz oder from Nose To Tail ist bei unserer Vermarktung das Ziel. Leider ist in Deutschland diese traditionelle Fertigkeit und der damit verbundene Aufwand beim Zubereiten mancher Teilstücke in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen. Probiert doch auch mal die Innereien, den Schwanz oder die Zunge, man kann daraus ganz vorzügliche Gerichte kochen. Rezepte dazu gibt es im Netz zuhauf. Zur Zeit essen wir diese Teile meist noch selbst, aber von 10/12 Rindern wird das alles etwas zu viel für 5 1/4 Leute.
Qualität
Man kann Rindfleisch in 6 Sorten aufteilen, wobei Kalbfleisch eigentlich eine eigene Gruppe bildet.
Als Kalbfleisch bezeichnet man das Fleisch von Kälbern und Mastkälbern, die im Alter von 5 bis 6 Monaten und einem Gewicht von ca. 200 kg geschlachtet werden.
Als Jungrindfleisch bzw. Baby Beef bezeichnet man das leicht fasrige und zarte Fleisch von weiblichen und männlichen, nicht ausgewachsenen Tieren im Alter von 7 bis 13 Monaten.
Als Jungbullenfleisch bezeichnet man das Fleisch von männlichen nicht kastrierten Tieren, die im Alter von 14 bis 22 Monaten geschlachtet wurden.
Das Fleisch älterer Tiere wird als Bullenfleisch bezeichnet. Das Fleisch ist relativ fettarm und hat eine mittlere (Jungbullen-) bis kräftige (Bullen-) Faserstruktur.
Als Ochsenfleisch bezeichnet man das Fleisch von kastrierten männlichen Rindern. Das Fleisch ist feinfaserig, saftig und aromatisch. Ochsen werden nach 20 bis 30 Monaten geschlachtet.
Als Färsenfleisch bezeichnet man das Fleisch von weiblichen Rindern, die noch nicht gekalbt haben. Das Fleisch ist feinfaserig, zart und saftig. Färsen werden bei uns nach 14 bis 22 Monaten geschlachtet.
Als Kuhfleisch bezeichnet man das Fleisch von weiblichen Rindern nach dem Kalben.
Diese Unterteilung werden sie an keiner Supermarkttheke finden, sie wissen also nie, welches Fleisch sie kaufen. Meist wird es aber Jungbullen-, Bullen- oder Kuhfleisch aus konventioneller Stallhaltung mit Getreidefütterung sein.
Bei uns bekommen sie nur Jungrindfleisch, Jungbullenfleisch oder Färsenfleisch.
Gesundheit
Das Fleisch von biologisch gehaltenen Weiderindern hat 3-mal mehr Omega-3-Fettsäuren als Rindfleisch aus konventioneller Stallhaltung oder Turbomast. Und obendrein hat das Omega-3-zu-Omega-6-Verhältnis genau den Wert, der in der Wissenschaft als optimal für den Menschen angesehen wird. Bei konventionell produziertem Fleisch liegt dieses Verhältnis bei 13,6:1, während grasgefütterte Tiere 2,78:1 zu bieten haben. Ein weiterer Grund, zu Weidefleisch zu greifen. Bei den konjugierten Linolsäuren ist der Wert auch doppelt so hoch.
Quelle: www.urgeschmack.de/fleisch-als-medizin-grasgefuetterte-rinder/
Zubereitung
Auf Nachfrage benennen ihnen Jana und Felix gerne die einzelnen Teilstücke und geben Tipp’s und Hinweise zur Zubereitung.